10.5.2004
 
Maratea
Hier in Maratea waren wir schon 
 letztes Jahr , 
und es gab viele Gründe, wiederzukommen. 
Ich mag Italien da lieber, wo mehr Einheimische als Touristen sind. Im übrigen steht die 
Küstenstraße Marateas der Amalfitana in nichts nach. Außer im Verkehrsaufkommen, insbesondere 
dem von Reisebussen. 
Die Alfa, meine geliebte Frau und ich haben den Mezzogiorno nun reichlich unter die Räder genommen, 
die Gewinner sind Kampanien (zwischen Salerno und Sapri) sowie die Basalicata. 
Habe ich eigentlich schon erwähnt, daß unsere Alfa, im weiteren Püppchen genannt, ohnehin 
in 
 Pomigliano d'Arco 
,also Kampanien zusammengeschweißt wurde ? Also ein Einheimische, sozusagen.
Im Mai sind die meisten kleineren Strassen bis auf gelegentliche Einheimische völlig leer, 
die Natur ist von überwältigender Fülle und nirgendwo sonst kann Püppchen so hingebungsvoll 
die über weite Strecken unbewohnten Berghänge anheulen. 
Also Klima aus, Fenster auf und ab geht die Alfa. Eine kleinere Berg- oder Küstenstraße von 
Ort zu Ort kann problemlos in Stunden enden, in denen man kaum mal in den dritten Gang kommt, 
weil die nächste scharfe Kurve fast immer schneller ist. 
Darüber hinaus kommt kaum etwas der Befriedigung gleich, über vielleicht 500 Meter einen 
einheimischen 750er Panda mit fairen Mittel hinter sich gehalten zu haben. 
Daneben gibt es hier natürlich auch gutes Essen, eine wundervolle Landschaft und malerische 
Orte. Zu durchaus fairen Preisen (gegenüber beispielsweise der Toskana oder auch Venetien). 
Und der Charme des Südens ist hier überall. Heute beispielsweise hat ein alter FIAT - Vierachser 
am Strassenrand meine Aufmerksamkeit erregt. Konzipiert zum Transport von Baumaschinen kann 
er bereits auf ein langes Leben zurückblicken, daß auch einigen Dreck auf der Ladefläche 
hinterlassen hat. Dieser hat sich über die Jahrzehnte hinter der Fahrerkabine angesammelt und 
verdichtet. Auf diesem neuen Boden haben sich erfolgreich Pflanzen angesiedelt. Nächstes Jahr 
wird der erste Baum das Fahrerhaus überragen, aber was macht das schon. In 20 Jahren ist die 
Kiste ja ohnehin auf dem Schrott. Was ist das schon für Menschen, die Olivenbäume über 
Generationen kultivieren ? 
 
 
 
 
© gregor-g