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Stand 6.11.2004

Zum Wiking-Sammler-Netzwerk Wiking Modelle 140-1 bis 140-4 (1953 - 1958)
Mercedes-Benz 220 - Baureihe W187

140-3-O von 1957
Das Modell
Die Entwicklungsstufen
Die Sammlung
Das Vorbild
Der Nachbau
Papa's Liebling
Danksagungen





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Das Modell

Nachdem Wiking als erste Verkehrsmodelle stilisierte Automobile fertigt, entspricht dieses Modell einem wirklichen Vorbild auf der Straße.
Daß es sich um ein sehr frühes Modell handelt, kann man an der Bauart der Spritzguß-Form erkennen, der es entsprungen ist. Solche Formen sind mehrteilig, um das Modell nach dem Spritzvorgang auch unversehrt heraus zu bekommen. Bei diesem Daimlerchen reicht der obere Teil der Form bis zur Gürtellinie des Autos. Dadurch können die oberen Fensterränder nicht sauber dargestellt werden. Bei dem nächsten Modell eines Mercedes sind die Formenbauer bereits einen Schritt weiter. Der unverglaste 300er von 1954 wird in einer Form gespritzt werden, welche anders geteilt ist und so den oberen Fensterbereich akzentuierter darstellen kann.
Das Modell besteht aus einen oberen und einem unteren Spritzling, die solide miteinander verklebt wurden. An den Klebestellen ausgetretener Kleber ist eher die Regel als die Ausnahme.

Die Bestimmung der Modelle hängt eng mit der Farbgebung zusammen. Wer nun glaubt, eine Farbkarte hilft, wird bei diesen Modellen feststellen, daß es wirklich erhebliche Abweichungen gibt. Ich selbst habe mehrere hellgelbgraue Modelle, von denen jedes anders aussieht. Dies ist wahrscheinlich der damaligen Zeit geschuldet, in der der Begriff Mangelware sowohl oft als auch berechtigt gebraucht wurde. Auf jeden Fall ist die Klassifizierung sehr schwierig.
Im Laufe der Jahre gleichen sich die Farben der Modelle auch immer weiter den Vorbildern auf der Straße an, die Bonbonfarben der ersten Serie weichen soliden Grautönen, der Übergang vom Spielzeug zum naturnahen Modell beginnt.

Aufgrund der soliden Bauart des Modells gibt es trotz des Alters noch einige Überlebende. Für diese werden bei ebay Preise zwischen 10 und 40 Euro gezahlt. Am begehrtesten sind Modelle der Version 1 sowie der Version 4, insbesondere bei exotischen, nicht im GK aufgeführten Farben.
Das die Preise sich dennoch in einem vernünftigen Rahmen bewegen, freut niemanden mehr als mich. Wer also auf ein solches Modell bietet, ist selten allein. Drei, zwei, eins ...


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Die Entwicklungsstufen

Hier werden die baulichen Veränderungen der Modelle über die Bauzeit erörtert, welche sich an meinen Modellen zeigen. Eine zeitliche Zuordnung der Varianten ist mir leider nicht möglich.

140-1-C

140-1-C von 1953

Dieses Modell gehört klar zur ersten Serie mit weißer Bodengruppe. Ob es sich bei der Vertiefung vor dem Motorblock um ein angedeutetes Schlepploch oder einen Lunker handelt, ist mir unklar. Da es aber nicht mittig liegt, gehe ich eher von einem Produktionsfehler aus.
Ebenso nur bei diesem Modell ist eine produktionstechnische Verformung in der Mitte des Kofferraumdeckels zu erkennen.

140-1-E

Die Bodengruppe ist nun silbern und ohne Lunker / Schlepploch.

140-2-B

Links alt, rechts neu

Bei diesem Modell sind die Formen detaillierter geworden. So wurden bei der Karosse Türgriffe und der Griff des Kofferraumdeckels dargestellt.
Ebenso wurde der Kühler einer Überarbeitung unterzogen. Während bei den ersten Modellen der Grill als glatte Fläche daher kommt, wird ab jetzt die Frontfläche ganz zart vom Rahmen des Grills verziehrt. Auch ein vertikaler Steg in der Mitte des Kühlers ist zu erkennen.

Die Bodengruppe wird auch modifiziert. Das Schlepploch taucht hier erstmals auf. Und auf der vorderen wie auch der hinteren Stoßstange sind jetzt Markierungen der Nummernschilder zu erkennen.

140-3-G

140-3-G

Links alt, rechts neu

Die Änderungen dieser Variante lassen sich teilweise besser ertasten als sehen. Der Kühlergrill innerhalb des in Version 2 eingeführten Rahmens ist nun strukturiert.

Bei sehr genauem Hinsehen kann man auch erkennen, daß die Räder erneuert wurden. Die Radkappen sind nun rund und haben im Gegensatz zum Vorgänger keine Kante mehr.





140-3-K

Die Räder haben nun Profil.

140-4-B

Links schmale, rechts breite Trittbretter

Die Version 4 bringt die letzte Veränderung dieser Baureihe, die breiten Trittbretter. Während bisher die Trittbretter vor dem Ansatz des hinteren Kotflügels ausliefen, enden sie nun klar erkennbar an demselben.

Hier zum Abschluß nochmals die Kühler der Versionen 1, 2 und 3.

Die Kühler-Varianten im Überblick
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Die Sammlung

Die besser erhaltenen 220er meiner Sammlung

Hier seht ihr die eher besser erhaltenen Exemplare meiner Sammlung.
Oben von links nach rechts:
140-3 Lilablau, 140-3 Basaltgrau, 140-4 H'olivgrau, 140-4 Schwarz, 140-4 Felsgrau.
Unten von links nach rechts:
140-1 H'gelbgrau, 140-1 Wasserblau, 140-2 H'gelbgrau, 140-3 Leuchtendgrün, 140-3 D'adriablau, 140-3 Schwarz.


Die komplette Liste mit Einzelbildern.

GK-Nr. - Bild Baureihe Modell Baujahr Farbe Sonstiges
140-1-C W187 220 1953 H'gelbgrau Weisses Chassis
140-1-E W187 220 1953 Wasserblau
140-2-B W187 220 1953 H'gelbgrau
140-3-A W187 220 1954 Leuchtendgrün
140-3-G W187 220 1956 D'adriablau
140-3-K W187 220 1957 Schwarz
140-3-O W187 220 1957 Basaltgrau
140-3-X1 W187 220 ca. 1956 Lilablau ? Farbe ist nicht D'lilablau
140-3-X2 W187 220 ca. 1955 Grau, irgendwie Gesupert und bespielt
140-3-X3 W187 220 ca. 1956 Adriablau ? Gesupert
140-4-B W187 220 1957 H'olivgrau
140-4-C W187 220 1957 Schwarz
140-4-E W187 220 1958 Felsgrau ?

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Das Vorbild
Mercedes-Benz 220 (1951 - 1955)
Baureihe W187

Nachdem die Trümmer des Krieges beiseite geräumt waren, begann Mercedes-Benz 1947 wieder mit der Produktion von Personenkraftwagen. Gebaut wurde zunächst der Vorkriegs-170er in mehreren, immer weiter modifizierten Varianten.
1951 kam dann ein Paukenschlag, der 220 und der 300 wurden einer staunenden Öffentlichkeit vorgestellt. Während der 300 in der Maybach-Klasse spielt, bedient der 220 den normalen Großverdiener.
Basis des letzteren Fahrzeugs ist wieder Boden und Karosse des 170, allerdings ist die Motorhaube etwas verlängert, um den brandneuen Sechszylinder-Motor aufzunehmen. Um sich stärker von der kleineren Baureihe abzuheben, werden die beim 170 freistehenden Scheinwerfer in die vorderen Kotflügel integriert.
Dieses Verfahren, mit verlängerter Front, größerem Motor und gediegener Innenausstattung eine gehobene Modellvariante zu schaffen, begründet die bis heute lebendige S-Klasse, obwohl erst der Nachfolger (220er Ponton) diesen Buchstabenzusatz erhält. Mit der Baureihe W108, die 1965 erscheint, erhält die S-Klasse erstmals eine völlig eigene Karosserieform.
Ich weiß wohl, daß es auch einen 170 S gegeben hat. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Variante, die nicht die Eigenschaften der späteren S-Klasse besitzt.

Technische Daten :
Reihen-Sechszylinder, Vergaser, 2195 ccm, 80 PS bei 4850 U/min;
4-Gang-Getriebe, synchronisiert;
hydraulische Trommelbremsen;
1350 KG Leergewicht, 14 Liter Verbrauch/100 km, 65 Liter Tankinhalt;
Gebaute Einheiten (Limousine) 16.154;
Preis 11.925 DM.
Die oben gemachten Angaben stammen aus dem Buch 'Deutsche Autos 1945 - 1975' von Werner Oswald.

Der eine oder andere 220er kommt auch heutzutage manchmal noch aus der klimatisierten Garage, die folgenden Bilder habe ich auf der Techno-Classica 2004 gemacht. Leider war der Eigentümer des Wagens nicht auffindbar, sonst hätte ich ihn gebeten, die Hauben zu schließen.

Ein W187 mit Patina auf der TC 2004

Der Motorraum, auch Orginalzustand


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Der Nachbau

Der Nachbau neben seinem Vorbild

Nun hat ebay bereits öfter ein Staunen auf mein müdes Gesicht gezaubert, aber das hier schlägt dem Faß wirklich die Krone ins Gesicht ;-)

Das Modell war völlig korrekt als Nicht-Wiking aus Hongkong sowie teilweise korrekt als 220 V angeboten. Nachdem ich dann das Paket geöffnet hatte, sah ich ein Daimlerchen, daß so von Wiking nie gebaut wurde. Und trotzdem verblüffende Ähnlichkeit mit einem Wiking besitzt.

Hat man erst mal die Brille auf der Nase und einige Orginale bei der Hand, lassen sich natürlich Unterschiede erkennen. Besonders auffällig sind die seitlichen Lüftungsschlitze entlang der Motorhaube, die beim Nachbau schludrig ausgeführt ist. Der Kunststoff des Nachbaus besitzt wahrnehmbare Schlieren und er ist wohl bereits von Hause aus mehr gesupert. Siehe die Silberung des Kühlers und des Unterbodens im Bereich der Stoßstangen.

Die Räder sind ein wenig kleiner als die des Orignals, dafür ist die Profilierung etwas gröber.

Jedenfalls hat der Nachbau die vordere Achse einen Hauch zu weit hinten sitzen. Das ist nun wiederum sehr orginalgetreu, denn über 70 % meiner echten Wiking teilen dieses Schiksal. Hongkong - Daimlerchen


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Papa's Liebling

'Mein' 220er

1955 war ein ereignisreiches Jahr für die Familie G. Zur Verblüffung wohl aller Beteiligten wurde der jüngste Sproß und Verfasser dieser Zeilen zunächst auf Kiel gelegt und nach angemessener Bauzeit im Taufbecken zu Wasser gelassen. Immerhin 10 satte Jahre nach dem letzten Stapellauf.

Folgerichtig hat der Erzeuger dringend nach Trost gesucht und diesen letztlich auch in der elektrischen Eisenbahn des Erstgeborenen gefunden.
Kleinere Probleme gab es dennoch. Mit welchen Auto beispielsweise sollte der Fahrgast, der mit einer prächtigen Lok der Baureihe 01 (Pacific) ankam, vom Modell-Bahnhof abgeholt werden ?
Ein Mercedes 300 war etwas unrealistisch, da nicht jeden Tag ein Staatsbesuch anstand. So wurde entschieden, daß der reichste Einwohner des Modellbahndorfes einen 220er haben sollte. Dieser wurde nicht nur umgehend vom ersten frischen Kindergeld beschafft, mein Vater griff auch direkt zum Pinsel, um den Grill des Modells mit Ofenrohrfarbe zu verschönern. So verbrachte das Modell seine erste Zeit wartend vor dem Bahnhof.

Wenige Jahre später, die Armlänge des Verfassers reichte nun bereits bis auf die Modellbahnanlage, führte ein Betriebsunfalls, der sowohl ein Windleitblech der 01 als auch den Bodenbelag des Raumes in erhebliche Mitleidenschaft zog, zur Demotage der Anlage. Während das rollende Gut eine neue Heimat an einem geheimen, vor Zugriffen sicheren Ort fand, wurden die Automodelle stilecht in einem alten Schuhkarton gelagert und zum alltäglichen Spielen freigegeben.
Dies erfolgte auf einem Lego-Stadtplan. Nicht völlig maßstabgerecht, aber dafür mit wundervoll breiten Straßen.

Aufgrund seiner soliden Bauart erwies sich der 220 als weitgehend resistent gegen Angriffe mit Händen, Füßen und Zähnen.
Derart angespornt habe ich meine ganze Schaffenskraft der Materialprüfung neuerer, verglaster Modelle gewidmet. So rutschte der 220 immer tiefer in die übrigens heute noch erhaltene Grabbelkiste mit etlichen anderen Modellen.

Der wirkliche Charme dieses Modells zeigte sich mir erst viel später, als bereits mein erster eigener großer Mercedes (W110, 18 Vorbesitzer und über 400.000 km auf der Uhr) munter auf der Straße vor sich hin rostete. Völlig begeistert von der Marke habe ich dann nochmals die Grabbelkiste gesichtet und alle überlebenden Daimlerchen sichergestellt. Diese bildeten den Grundstock meiner heutigen Sammlung.

Und der in meinen frühen Jahren wegen seiner Unkaputtbarkeit wenig geliebte W187 wurde schnell mein absoluter Liebling.
Und dies nicht nur aufgrund seiner bildschönen Formensprache und der Bedeutung, die er als erster Wiking-Mercedes in jedem Fall besitzt.
Ein Modell, daß sich über diese Zeit durchgehend in Familienbesitz befindet, ist einfach etwas Besonderes.
Für mich ist er auch Zeuge einer früheren Zeit, als die Weihnachtsgeschenke noch von Jahr zu Jahr größer wurden, die Gehälter zuverlässig stiegen, die Wochen-Arbeitsstunden ebenso zuverlässig sanken und es in der Tageschau manchmal noch etwas zu schmunzeln gab.
Bei den Diskussionen zwischen den Herren Strauß und Wehner. Beispielsweise ;-)


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Danksagungen

Hier möchte ich allen Beteiligten danken, die zum Entstehen dieser Seite begetragen haben.

An erster Stelle ist die Netz-Gemeinde der Wiking-Sammler zu nennen, welche mich in vielfacher Weise zu dem Schaffen dieser Seite motiviert hat.

Des weiteren gilt mein Dank den Autoren der Fachbücher, ohne die ich die Informationen für diese Seite nie zusammen bekommen hätte. Insbesondere hilfreich waren:
Der gelbe Katalog 2001, das Jahrbuch des Wiking-Sammlers von Holger Wanner;
das Buch 'Deutsche Autos 1945 - 1975' von Werner Oswald.

Letztlich möchte ich ralf-a herzlich danken, daß er bei Techno Classica 2004 mein ständiges Fotografieren mit ungeheuerem Langmut ertragen hat. Nur so bin ich zu eigenen Bildern des Orginals gekommen ;-)


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